Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) warnt in einer aktuellen Bekanntmachung vor Nickel in Kinderspielzeug. Demnach weist jedes fünfte (!) Spielzeug eine zu hohe Nickellässigkeit auf: 75 der 353 untersuchten Proben (entspricht 21 Prozent) überschritten den zulässigen Grenzwert von 0,5 μg Nickel pro cm² und Woche. Bereits 2012 hatte die Behörde bei 24 Prozent der Stichproben Überschreitungen reklamieren müssen. Eine wesentliche Besserung ist nun auch 5 Jahre später nicht zu verzeichnen. Besorgniserregendes Beispiel ist ein Metallbaukasten, der den Grenzwert in der aktuellen Untersuchung um mehr als das 200-fache überstiegen hat.

Spielwarenindustrie wehrt sich gegen Vorwürfe

„Die Hersteller von Metallspielzeug müssen endlich wirksame Maßnahmen zur Reduzierung des Nickelgehalts in ihren Produkten ergreifen.“, fordert Dr. Gerd Fricke, zuständiger Abteilungsleiter des BVL. Zwar ist nicht die im Spielzeug enthaltene Gesamtmenge, sondern der beim Spielen freigesetzte Nickelanteil entscheidend (z. B. bei Hautkontakt), doch die gemessenen Werte seien „eindeutig zu hoch“, so Fricke. Die Hersteller und Importeure hätten in den vergangenen Jahren schlichtweg ihre Pflichten nicht erfüllt. Diese Kritik weist der Deutsche Verband der Spielwarenindustrie (DVSI) allerdings entschieden von sich. DVSI-Geschäftsführer Ulrich Brobeil verweist darauf, dass die Nickel-Grenzwerte nur für Gegenstände gelten, die für einen häufigen und lang anhaltenden Hautkontakt bestimmt sind. Anders als bei einem Ohrstecker oder einer Brille komme Nickel in den Achsen eines Modellautos aber nur selten mit der Haut in Berührung. Und dennoch würden einige Spielzeughersteller bereits komplett auf Nickel verzichten. „Die Spielzeugsicherheit habe oberste Priorität.“, versichert Brobeil.