Großbritannien – Dermatologen des St. John’s Institute of Dermatology, London, und des Royal Hallamshire Hospital in Sheffield sind sich einig: mit der aktuellen Prägung der 5- und 10-Pence-Stücke geht eine nicht zu verantwortende Gesundheitsgefährdung einher. So werden die stählernen Münzen neuerdings mit einer reinen Nickel-Legierung versehen – zuvor bestand der Überzug zu 75 Prozent aus Kupfer und lediglich einem Viertel aus Nickel. Während die verantwortliche Royal Mint sämtliche Vorwürfe beschwichtigt, warnen die Experten im British Medical Journal vor dem hohen Allergiepotenzial des neu geprägten Hartgeldes.

Dem hohen Kupferpreis geschuldet

Die Produktionsumstellung sei dem steigenden Kupferpreis geschuldet, begründet das britische Schatzamt die neuartige Legierung. So ermögliche eine kupferfreie Münzprägung eine jährliche Ersparnis von rund 10 Millionen Pfund. Die Mediziner weisen jedoch darauf hin, dass der drohende Anstieg nickelbedingter Hautprobleme in dieser Kalkulation nicht berücksichtigt worden wäre: Die neue Legierung sei keiner eingehenden medizinischen Prüfung unterzogen worden und stelle somit insbesondere für Nickelallergiker ein nicht unerhebliches Gesundheitsrisiko dar. Dies würde in der Folge enorme Mehrausgaben im Gesundheitswesen nach sich ziehen. In Anbetracht bevorstehender Millionenausgaben für notwendige Anpassungen bei Münzautomaten – die neuen Münzen sind geringfügig dicker als die alten – wird aus der angeblichen Ersparnis lediglich eine äußerst fragwürdige Berechnung, auf Kosten der Gesundheit.

Übrigens: Die schwedische Riksbank fasste in diesem Zusammenhang unlängst den Beschluss, bei der Krone auf einen nickelhaltigen Münz-Überzug zu verzichten. Im Euro ist dagegen Nickel enthalten, allerdings nur in den 1- und 2-Euro-Münzen. Cent-Stücke sind nickelfrei.