Mit dem Implantat zur Nickelallergie

Mit dem Implantat zur Nickelallergie
Datum: 01.06.2012 | Kategorie: Medizin Von: T.K.
Operative Eingriffe werden in der Regel mit einer Linderung bestehender Leiden assoziiert. Doch immer häufiger kommt es im Nachgang einer OP zu unerwarteten Komplikationen – oftmals sind es allergische Reaktionen, hervorgerufen durch nickelhaltige Implantate.

In den letzten Jahren ist die Zahl der Operationen in deutschen Kliniken stark angestiegen. Insbesondere der Einsatz künstlicher Gelenke, z. B für Knie oder Hüfte, gewinnt in einer permanent alternden Bevölkerung wie der unsrigen zunehmend an Bedeutung. Für die Betroffenen bedeutet ein solcher Eingriff zumeist eine starke psychische Belastung, dennoch lässt die Hoffnung auf eine signifikante Besserung des Beschwerdebildes die Operation schnell zur Selbstverständlichkeit werden. Was aber, wenn der chirurgische Eingriff – auch nach erfolgreicher Durchführung – zu unerwarteten Komplikationen, wie etwa allergischen Unverträglichkeitsreaktionen, führt?

So konnte neben einem zunehmenden Einsatz von Implantaten auch eine steigende Anzahl an Implantat-Allergikern dokumentiert werden. In den meisten Fällen ist eine Nickelsensibilisierung für diese Kontaktallergie verantwortlich – denn Nickel findet in zahlreichen Implantat-Typen Verwendung. Betroffene Allergiker klagen in der Regel über starken Juckreiz sowie quälende Hautekzeme, die auch über den operierten Bereich hinaus auftreten können.

 

Aufbau eines Implantat-Allergie-Registers

Die Entstehung einer solchen Kontaktallergie kann durchaus auch erst Jahre nach der Implantation erfolgen. Entsprechend schwierig gestaltet sich die Ursachenfahndung der auftretenden Symptome – insbesondere, wenn der operative Eingriff bereits mehrere Jahre zurück liegt. Wen wundert es da, dass in der Erforschung der Implantat-Allergie erheblicher Nachholbedarf besteht? Wissenschaftler der Ludwig-Maximilians-Universität in München haben daher mit dem Aufbau eines nationalen Implantat-Allergie-Registers begonnen, in welchem bekannte Fälle anonym erfasst und ausgewertet werden sollen, um so künftig auf Basis verlässlicher Daten der Entstehung entsprechender Sensibilisierungen effektiv entgegenwirken zu können.

Doch auch die Industrie reagiert auf die neuerlichen Erkenntnisse: So bieten die ersten Implantat-Hersteller bereits alternative, nickelfreie Materialien an.