Lebensmittelallergie bedingt mangelnde Lebensfreude

Aktuelle Studie belegt:
Lebensmittelallergie bedingt mangelnde Lebensfreude
Datum: 29.10.2012 | Kategorie: Medizin Von: T.K.
Diagnose Lebensmittelallergie – insbesondere für Kinder bedeuten Unverträglichkeiten eine erhebliche psychologische Belastung. Dies belegt auch eine aktuelle Studie aus der Schweiz.

Allergien schlagen auf das Gemüt – kaum verwunderlich, sind Allergiker doch stets gezwungen, sich in Verzicht und Wachsamkeit zu üben. Lebensmittelallergiker beispielsweise müssen jederzeit darauf achten, was sie essen – ansonsten drohen schwere allergische Reaktionen. Insbesondere für Kinder und Eltern eine Beeinträchtigung der Lebensqualität, die nun auch im Rahmen einer aktuellen Studie belegt werden konnte.

 

Studie belegt: Leidensdruck Lebensmittelallergie

Mädchen klagt über BauchschmerzenAnhand eines speziell für Kinder (FAQLQ-CF) und ihre Eltern (FAQLQ-PF) konzipierten Fragebogens haben Wissenschaftler aus Lausanne (Schweiz) bei insgesamt 62 Kindern zwischen 0 und 12 Jahren den Schweregrad der allergiebedingten Beeinträchtigungen eruiert.
Ergebnis: Sowohl Kinder als auch ihre Eltern fühlen sich durch die jeweilige Lebensmittelunverträglichkeit (z. B. Nickelallergie) mehr oder weniger stark beeinträchtigt, wobei der Leidensdruck mit zunehmendem Alter zu steigen scheint. So sind Schüler häufiger betroffen als Kleinkinder (FAQLQ-PF Gesamtscore: p = 0,02). Auch geschlechtsspezifische Unterschiede lassen sich aus der Studie ableiten – laut der Untersuchungsergebnisse verspüren Mädchen insgesamt eine stärkere Beeinträchtigung als Jungen (FAQLQ-CF Gesamtscore: p = 0,031).

Haben Betroffene in der Vergangenheit bereits eine schwere allergische Reaktion erlebt (FAQLQ-PF Gesamtscore: p = 0,039), wirkt sich dies ebenso negativ auf das Wohlbefinden eines Kindes aus wie eine multiple Nahrungsmittelallergie (FAQLQ-PF Angst-Score: p = 0,04) oder eine Sensibilisierung der Mutter (FAQLQ-PF Gesamtscore: p = 0,02) bzw. Geschwister (FAQLQ-PF Gesamtscore: p = 0,034).

Die Schweizer Allergologen empfehlen, betroffene Kinder und Eltern verstärkt auf medizinischer und diätetischer sowie sozialer und psychologischer Ebene zu unterstützen, um ihnen so – trotz bestehender Allergie – einen möglichst beschwerdefreien Alltag zu ermöglichen.

Literatur: