Allergietest

Allergietest: Darauf sollten Sie achten
Datum: 04.04.2011 | Kategorie: Medizin Von: R.J
Um beim allergischen Kontaktekzem den auslösenden Stoff herauszufinden, führt der Hautarzt einen Allergietest durch, den sogenannten Epicutantest. Bei der Beurteilung des Testergebnisses ist jedoch einiges zu beachten, wie Dr. Uwe Schwichtenberg von der medical project design GmbH betont.

So kann das Testergebnis durch die vorherige Anwendung topischer Steroide wie Kortisonsalben oder die Einnahme hochdosierter systemischer Steroide (Kortisontabletten) verfälscht werden, da eine eventuelle Reaktion unterdrückt wird. Auch eine "Lichtschwiele" bei einer ausgeprägten Urlaubsbräune beeinflusse die Testung negativ. "Duschen, Baden und Sport müssen während der Testung unterbleiben. Ansonsten könnte ein Pflaster verrutschen bzw. sich lockern, wodurch ein falsches Testergebnis erzeugt würde", so Schwichtenberg.
Es gibt Körperregionen, an denen Allergene sehr gut in die Haut eindringen können, beispielsweise das Augenlid. Testet man allergieverdächtige Kosmetika, die ohnehin häufig nur eine schwach positive Testreaktion erzeugen, am wenig empfindlichen Rücken, bleibt die Ursache häufig unerkannt. Schwichtenberg: "Hier kann ein Klebeband-Abriss-Test zum Einsatz kommen."
In seltenen Fällen liegt eine Compoundallergie vor, das heißt, nur die Kombination mehrerer Allergene führt zur Reaktion. Diesem Problem könne man entgehen, indem zusätzlich zu den standardisierten Testsubstanzen auch die patienteneigenen Fertigpräparate in testfähiger Konzentration mitgetestet werden.
Ein weiteres Problem: Wenn die Haut zum Zeitpunkt der Testung zum Beispiel wegen eines akuten Ekzemschubs besonders gereizt reagiert, können manchmal viele positive Testergebnisse entstehen, ohne dass wirklich eine Allergie vorliegt. Dieses Phänomen wird als "angry back" bezeichnet. "Der Hautarzt wird dies erkennen und den Test zu einem späteren Zeitpunkt wiederholen", ist sich der Experte aber sicher.